#ZAAVVEchteGeschichten Nr. 14: Die Maske der Unmenschlichkeit – Wenn blinder Gehorsam dazu führt, dass selbst Schwangere nicht mehr behandelt werden
#ZAAVVEchteGeschichten Nr. 14:
„Die Maske der Unmenschlichkeit“ - Wenn blinder Gehorsam dazu führt, dass selbst Schwangere nicht mehr behandelt werden
September 2020
Ich war zur Schwangerschaftsvorsorge bei meiner Frauenärztin in einer bayerischen Stadt. Ich hatte ein Maskenattest und war damit bereits ohne Maske dort gewesen. Ich habe das Attest dort sogar in meiner Krankenakte hinterlegen müssen. An diesem 17.9.2020 war ich mit der Untersuchung schon fertig und wartete nur noch auf meinen Mutterpass. Da kam eine Ärztin aus der Praxis, deren Namen ich nicht kannte, an die Theke und fing wild das Diskutieren mit der Sprechstundenhilfe an. Es war derart laut, dass das nebenan liegende Wartezimmer, in dem ich mit anderen Schwangeren saß, alles mitbekam. Es war deutlich, dass es um mich ging - alle anderen trugen Masken - ich nicht. Die Ärztin echauffierte sich, dass es unzumutbar sei, dass ich keine Maske trage und hier Schwangere und Babys mit meinem Verhalten gefährde. Die Dame an der Rezeption sagte, dass ich ein Maskenattest habe. Die Ärztin zeterte weiter, dass ihr das völlig egal sei. Solange ich in dieser Praxis sei, würde sie keine Schwangere dem Risiko aussetzen, mit mir in einer Praxis sein zu müssen. Dann spulte sie sich so hoch, dass sie abfragte, an welchen Terminen ich noch eingetragen sei und weigerte sich an diesen Tagen zu arbeiten, da sie dieses Risiko nicht eingehen werde. Sie verlange, dass ich eine Maske trage, egal ob ich das könne oder nicht. Mein Baby und ich waren ihr dabei völlig egal. Ich saß inzwischen geschockt und weinend im Wartezimmer, die Blicke der anderen Schwangeren auf mich gerichtet.
Dann kam ein Arzt - der Mitinhaber der Praxis - und redete auf die Ärztin ein. In der Zwischenzeit war schon die Sprechstundenhilfe zu mir ins Wartezimmer gekommen, um mir eine medizinische Maske zu geben und mich zu bitten, diese zu tragen. Ich sagte ihr, ich kann das nicht könne, ich bekomme keine Luft unter Masken. Sie bat mich, es trotzdem zu tun.
Schließlich kam der Arzt hinzu und meinte, ich solle sie doch bitte aufziehen. Ich sagte auch ihm, dass ich das nicht könne. Ich weinte und war völlig aufgelöst, aber das hat keinen interessiert. Ich hatte im Jahr zuvor erst meine Zwillinge verloren. Auch das schien niemanden zu interessieren. Eine Schwangere so einem Stress auszusetzen, die zuvor erst ihre Babys verloren hatte, empfand ich als unmenschlich und gefühllos. Ich fragte mich, ob es meinem Baby noch gut ging und wollte nur noch weg.
Der Arzt bat mich dann, die Maske wenigstens vor mein Gesicht zu halten - was für eine Farce ! Ich hielt also die Maske im Abstand von 5 cm vor mein Gesicht. Er beruhigte daraufhin seine Mitarbeiterin, dass ich ja kooperativ sei und mir die Maske vorhalte und sowieso jetzt gehen würde. Die Ärztin ging daraufhin von der Theke weg in ihr Behandlungszimmer.
Der Arzt kam nicht noch mal, um mit mir zu reden - letztendlich bekam ich dann meinen Mutterpass und wurde völlig aufgelöst aus der Praxis bugsiert.
Ich wurde behandelt, als ob ich eine hochansteckende tödliche Krankheit hätte. Obwohl ich komplett gesund war. Und auch der Datenschutz schützt einen hier nicht - jeder in der Praxis wusste danach, dass ich ein Attest habe usw.
Ich konnte diese Praxis daraufhin nicht mehr betreten. Es wurde nach meinem Besuch ein Schild angebracht, dass man ausschließlich mit Maske rein kann. Ich habe keine weiteren Vorsorgetermine beim Arzt während der Schwangerschaft mehr wahrnehmen können.
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