Im Corona-Krisenstab wurden die erforderlichen Maßnahmen während der Corona-Pandemie diskutiert. An den Besprechungen nahmen meist teil: Vertreter aus dem Bundeskanzleramt, der Gesundheits- und der Innenminister (bzw. Vertreter), Wissenschaftler des RKI, weitere Wissenschaftler und Experten, Vertreter der Bundeswehr (Generäle) und der Bundesländer und anderer Organisationen.

Paul Schreyer, vom Magazin Multipolar, erstritt die Herausgabe der RKI-Protokolle vor Gericht. Darauf veröffentlichte das RKI die Protokolle von Januar 2020 bis April 2021, jedoch zum großen Teil geschwärzt. Durch weitere rechtliche Auseinandersetzungen wurde die Entschwärzung dieser Protokolle erzwungen und im Mai 2024 veröffentlicht.

Im Juli 2024 veröffentlichte die freie Journalistin Aya Velázquez, die ihr von einem Whistleblower zugespielten vollständigen und ungeschwärzten Protokolle von 2020 bis 2023, bis „Pandemie-Ende“.

In den Protokollen des RKI wurden Diskussionen und Entscheidungen dokumentiert, die im Krisenstab stattfanden.
Die geleakte Version enthält auch zusätzliche Informationen, wie Emailverkehr unter den Teilnehmern der Krisenstabssitzungen und dort gehaltene Präsentationen.

Es gibt Hinweise darauf, dass der Krisenstab und die Bundesregierung nicht transparent über die internen Diskussionen und unterschiedlichen Meinungen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie informierten. Die Protokolle zeigen, dass es durchaus unterschiedliche Meinungen über verschiedene Maßnahmen gab, wie zum Beispiel die Einführung der Maskenpflicht, den Sinn von Massentestungen, die Aussagekraft von Inzidenzen oder die Strategie bei Impfungen.

Öffentliche Stellungnahmen des RKI und der Bundesregierung, die sich immer wieder auf die Expertise des RKI berief, gaben jedoch oft nicht die wissenschaftlichen Erkenntnisse des RKI wieder, sondern einen politisch gewünschten Informationsgehalt.

Als Bundesbehörde ist das RKI gegenüber der Bundesregierung bzw. dem Bundesgesundheitsminister weisungsgebunden!!

Die RKI-Protokolle sind wichtig. Sie zeigen, wie der Krisenstab während der Corona-Zeit gearbeitet hat. Die Regierung hat sich bei der Begründung ihrer Maßnahmen immer auf die Einschätzungen des RKI berufen. Aber es wurde klar, dass die Wissenschaftler dort nicht unabhängig waren, sondern weisungsgebunden.

Für die Zukunft ist es wichtig, dass das RKI und andere Institutionen, wie das Paul-Ehrlich-Institut oder die STIKO, unabhängig arbeiten können. So gibt es keine politischen oder wirtschaftlichen Interessen, die die Wissenschaft beeinflussen. Eine unabhängige und objektive Beratung ist nötig, damit in Zukunft die besten Entscheidungen für alle getroffen werden.